W Wir wollen Gesundheit und Pflege für alle Bürgerinnen und Bürger auf Dauer bezahlbar gestalten und auch im Alter die Lebensqualität sichern. Durch innovative digitale Anwendungen und modernste Robotik wollen wir es ihnen ermöglichen, möglichst lang selbstständig zu Hause bleiben zu können. Fachkräfte und Angehörige sollen entlastet werden und mehr Zeit für die menschliche Zuwendung bekommen.  

Gerade in Gesundheit und Pflege brauchen die Fachkräfte digitale, soziale und psychologische Kompetenzen sowie modernste Management-Strategien. Die Hochschulen bilden den hierfür dringend benötigten Nachwuchs aus und bringen das neueste Wissen in die Anwendung vor Ort. Für die Pflege- und Gesundheitswissenschaften lehren und forschen sie in Zukunftsfeldern wie „Informationsmanagement im Gesundheitswesen“, „Krankenhausmanagement“, „Pflegemanagement“, „Advanced Nursery“, „Medical Engineering“ oder „Robotik - Pflege Digital“.

Hochschule Coburg
Moti

Prototypen entstehen überall dort, wo eine Idee ihren Weg aus dem Kopf heraus in die Welt findet. Darum geht es in der Ausstellung „Prototypen – einen Versuch ist es wert“ im Zukunftsmuseum Nürnberg, einer Zweigstelle des Deutschen Museums München. Den wohl niedlichsten Prototypen der Ausstellung haben Studierende des deutschlandweit einzigartigen Masterstudiengangs: ZukunftsDesign an der Hochschule Coburg entwickelt. Das türkisfarbenes Monsterchen „Moti“ mit großen Augen und spitzen Ohren ist eigentlich komplett nackt, aber es gibt diese kleinen Elemente, mit denen man Moti verschiedene Emotionen geben kann. Es geht darum, dass Kinder lernen, Emotionen auszudrücken. Oder in diesem Fall anzudrücken – denn die Symbole haften auf Moti. Auch der Mund und die Augen lassen sich austauschen. Die Studierenden arbeiteten mit Erzieherinnen Erziehern und Pädagoginnen und Pädagogen, sprachen mit Eltern, experimentierten mit Materialien und verschiedenen Größen und sie testeten Moti mit Kindern. Ergänzt mit einem Bilderbuch ist das Ergebnis ein pädagogisches Spielzeug, das dabei hilft, die eigenen Gefühle zu spüren und anderen deutlich zu machen.
(Foto: Deutsches Museum Nürnberg)

Technische Hochschule Rosenheim
Neuer Masterstudiengang

Um den soziodemographischen Veränderungen wie auch sozialen Entwicklungen in unserer Gesellschaft und dem steten technischen Fortschritt in der Gesundheitsversorgung gerecht zu werden, sind nachhaltige und evidenzbasierte Innovationen notwendig. Der zum Sommersemester 2023 startende Masterstudiengang Versorgungsforschung und -management (M.Sc.) am Campus Rosenheim bietet hier eine spannende Kombination aus Forschung, Management und aktueller Praxis in der Gesundheitsversorgung. So setzen sich die Studierenden bspw. mit aktuellen Themen wie der Digitalisierung in der Gesundheitsversorgung auseinander. Interdisziplinär und projektorientiert aufgebaut, vermittelt das Masterstudium die notwendigen Kompetenzen zur Entwicklung, Implementierung und Evaluation innovativer Versorgungsformen. Der konsekutive Studiengang richtet sich sowohl an Absolventinnen und Absolventen gesundheits-, therapie- und pflegewissenschaftlicher Bachelorstudiengänge, als auch an Absolventinnen und Absolventen aus dem Bereich Gesundheitsmanagement und -ökonomie.
(Foto: Jens Heilmann)

Hochschule Augsburg
Pflegeberichte verbessern

Die Hochschule Augsburg analysiert in enger Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Augsburg die Datenübertragung im Rahmen von Entlass- und Überleitungsprozessen. Immer wieder kommt es zu Problemen in der rechtzeitigen Übertragung von wichtigen Pflegedaten an die aufnehmenden Stellen. Das erschwert die Arbeit für das Pflegefachpersonal und belastet die Patientinnen und Patienten. In verschiedenen Arbeitspaketen erarbeiten die Forscherinnen und Forscher innovative Lösungen in den Bereichen Prozessmodellierung, Datenübertragung und Sicherheit, Prototypentwicklung und Entwicklung benutzerfreundlicher Oberflächen. Geforscht wird an einer Lösung, die unterschiedliche Formate von Berichten standardisiert, vereinfacht und den Medienbruch zwischen den Systemen umgeht. Geplant ist eine Open-Source-Lösung, mit der Pflegeüberleitungsberichte mit Hilfe der Telematikinfrastruktur übertragen werden können.
(Foto: © Westend61/Getty Images/Hochschule Augsburg)

Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg
Medigo

Die OTH Regensburg war in diesem Jahr als einzige bayerische Hochschule bei den German Design Graduates (GDG) vertreten – unter anderem durch Katharina Rottner, Absolventin des Studiengangs Industriedesign. Sie hat sich in ihrer Bachelorarbeit „applic-aid – Umgestaltung einer Injektionserfahrung“ zum Ziel gesetzt, Kleinkindern die Angst vor Spritzen während eines Arztbesuches zu nehmen. Sie entwarf den medizinischen Applikator „Medigo“, ein wertig gestaltetes Gerät, das einer Tipp-Ex-Maus ähnelt und Injektionen statt mit einer Spritze mit Mikronadelpflastern verabreicht – schmerzfrei. Dazu entwickelte die 23-Jährige ein Konzept für einen spielerischen, angstfreien Besuch beim Kinderarzt. Katharina Rottner erhielt in diesem Jahr den mit 2.000 Euro dotierten Innovationspreis der Stanglmeier-Stiftung.
(Foto: Katharina Rottner)

Hochschule München
Intelligente Textilien

Was die Linderung von Rückenschmerzen mit intelligenter Kleidung zu tun hat? Sehr viel, erklärt Gründerin Maria Neugschwender von der Firma Noxon: „Oft können Rückenschmerzen nicht klar diagnostiziert werden. Wir entwickeln T-Shirts, die es ermöglichen, mit Hilfe gedruckter Elektroden, Live- und Langzeitdaten über Rückenschmerzen bei den Betroffenen zu erheben. Das ermöglicht genauere Rückschlüsse über die Ursachen der Schmerzen und eine individuellere Behandlung.“ Noxon kombiniert etablierte Druckverfahren – wie beispielsweise den Siebdruck – mit gedruckter Elektronik. Die Anwendungen kamen bisher bereits in der Automobilindustrie oder der Raumfahrt zum Einsatz. Was mittlerweile ein erfolgreiches Start-up mit sieben Mitarbeitenden ist, begann im Jahr 2021 als Studierendenprojekt an der Hochschule München. Es wurde in der Anfangsphase durch das Strascheg Center for Entrepreneurship, das Gründerzentrum der HM unterstützt.
(Foto: Alexander Frießleben)

Hochschule München
Selbstdesinfizierender Katheter

Durch Katheter verursachte Harnwegsinfektionen gehören in Krankenhäusern mit einem Anteil von ca. 25 Prozent zu den häufigsten Krankenhausinfektionen. Sie führen mitunter zu schweren Komplikationen für Patienten und enormen zusätzlichen Kosten für das Gesundheitssystem. Durch UV-Strahlung wird der Puray Katheter aktiv und kontinuierlich während des Behandlungszeitraums desinfiziert. Er eliminiert effektiv alle bekannten Viren und Bakterien – inklusive multiresistente. Eduardo Borrero gewinnt mit seinem Team von Puray beim Health-i-Award in der Kategorie Junge Projekte. Technologisch innovative Ideen, die die deutsche Gesundheitsversorgung digital voranbringen, werden mit diesem Award ausgezeichnet. Gefördert wurde Puray mit dem Start-up Zertifikat des Strascheg Center der Hochschule München.
(Foto: Eduardo Borrero)

Pflegewissenschaft an der TH Rosenheim