W Wir wollen unsere wunderbaren Landschaften und wertvollen Lebensgrundlagen erhalten, Ressourcen schonen und die Umwelt schützen. Deshalb wird an den Hochschulen intensiv an bahnbrechenden, digital optimierten Produktionsprozessen gearbeitet, in Landwirtschaft, Energieproduktion, Handwerk, Industrie. Die Projekte umfassen ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft, innovationsgetriebenen Klimaschutz und intelligente Klimawandel-Anpassung. Mit weltweit führenden, praxisnahen Lösungen wird der rücksichtsvolle Umgang mit Mensch, Tier und Natur in unserer Volkswirtschaft vorangebracht. 

Die ökologische Systemintelligenz des 21. Jahrhunderts geht von den praxisnahen, angewandten Wissenschaften aus. Die Hochschulen bilden die dringend benötigten Fachkräfte für die boomende Bioökonomie aus. Sie lehren und forschen in hoch attraktiven Studienfächern wie „Klimawandelmanagement“, „klimaneutrale Energiesysteme“, „Umwelttechnologie“, „Biotechnologie“, „Bioprozessinformatik“, „Biobasierte Materialien“ oder „Agribusiness“. Die angewandten Lebenswissenschaften sind Pioniere für gelebte Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz, Klimaschutz und Biodiversität zum Wohle aller.

Hochschule Coburg
To-SYN-Fuel

Der nachhaltige Umgang mit unserer Erde erfordert im Bereich der Mobilität neue Ideen. In dem Projekt „To-Syn-Fuel“, gefördert durch die Europäische Union, geht es darum, biogene Abfallstoffe in nachhaltige Kraftstoffe und grünen Wasserstoff umzuwandeln. Durchgeführt wird das Forschungsprojekt vom Fraunhofer Institut „Umsicht“ im oberpfälzischen Sulzbach-Rosenberg, wo auch der neue Bio-Kraftstoff entwickelt wurde – und zwar aus Klärschlamm. Jetzt wird er in einem VW mit Dieselmotor auf dem neuen Rollenprüfstand der Hochschule Coburg getestet. „Ziel unserer Untersuchungen ist die Analyse von Verbrauchs- und Emissionswerten im Vergleich zum Standardkraftstoff“, erklärt Professor Dr. Markus Jakob. Er forscht und lehrt an der Fakultät Maschinenbau und Automobiltechnik insbesondere zur motorischen Verbrennung. Gemeinsam mit Chemikerin Anja Singer leitet Professor Jakob die Fuel Research Group der Hochschule und forscht an der Schnittstelle zwischen Chemie und Maschinenbau an Lösungen, um Energie zu speichern und zu transportieren – auf nachhaltige Weise.
(Foto: Anja Singer)

Technische Hochschule Aschaffenburg
LeMoStore

Neue Energiespeichersysteme sind notwendig, um die Energiewende in Deutschland zu gestalten. Auch die TH Aschaffenburg unterstützt mit ihrer Expertise die Entwicklung und Erprobung solch neuer Energiespeichersysteme. Verschiedene Energiespeichertechnologien flexibel zu kombinieren und die Batteriemodule über einen netzfreundlichen Wechselrichter an das Stromnetz anzubinden – das ist das Konzept des Forschungsprojekt „Lebensdaueroptimierte Integration Modularer Energiespeicher in Stromnetze“, kurz LeMoStore. In dem 2021 gestarteten Verbundvorhaben arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TH Aschaffenburg und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) mit weiteren Partnern aus der Wirtschaft zusammen. LeMoStore zielt auf eine maximale Lebensdauer der Batteriemodule und eine stabile Stromversorgung mit einem hohen Anteil erneuerbarer Energien.
(Foto: Walter Frasch KIT)

Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden
ForCYCLE Technikum

Ressourcenschonende und klimafreundliche Technologien für die bayerische Wirtschaft
(weiter-)entwickeln und zur Anwendung führen – dies ist das Ziel des Projektverbundes „ForCYCLE Technikum“. Neben dem effizienten Einsatz von Ressourcen spielt Recycling dabei eine wichtige Rolle. Dazu startet an der OTH Amberg-Weiden jetzt ein Forschungsprojekt, das auf die Rückgewinnung von Hightech-Metallen abzielt und dafür Schadstoffe nutzt, die bei der Kunststoffentsorgung anfallen. Im Fokus steht dabei der direkte Transfer der Ergebnisse in bayerische Unternehmen – und so sind neben der Hochschule u.a. auch das Fraunhofer Institut UMSICHT am Standort Sulzbach-Rosenberg beteiligt. „Einzigartig an diesem Projekt ist, dass wir die Verwertung chlorhaltiger Abfälle und die Rückgewinnung von Hightech-Metallen miteinander verbinden“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Burkhard Berninger, Projektleiter an der OTH Amberg-Weiden.
(Foto: Fraunhofer UMSICHT)

Hochschule Coburg
Green Office

Die Hochschule Coburg bietet eine besondere Anlaufstelle für alle Themen der Nachhaltigkeit: Im Rahmen der Public Climate School wurde ein Green Office an der Hochschule Coburg eröffnet. Die Public Climate School hat das Ziel eine lebenswerte Zukunft auf dieser Erde zu schaffen und Klimabildung für alle zu ermöglichen. Prof. Dr. Susanne Esslinger ist Beauftragte für Nachhaltigkeit und überzeugt: „Heute ist ein Green Office ein Must-have für Hochschulen. Es geht um Beiträge für die Bewältigung der Menschheitsaufgabe dieser Dekade, nämlich unsere Lebensgrundlagen zu bewahren.“ Studierende und Hochschulmitarbeitende werden dabei unterstützt, mehr über Nachhaltigkeit zu lernen und gemeinsam Nachhaltigkeitsprojekte an ihren Hochschulen und in ihren Städten umzusetzen.
(Foto: Prof. Dr. Mirko Kraft / Hochschule Coburg)

Technische Hochschule Ingolstadt
Agri-Photovoltaikanlage

Klassische, nach Süden ausgerichtete Photovoltaik-Anlagen produzieren vor allem mittags viel Strom. Studierende der THI haben nun in Kooperation mit E.ON Deutschland, LEW Lechwerke aus Augsburg und Schletter Solar aus Kirchdorf eine vertikale Agri-Photovoltaik-Anlage konstruiert. Die Anlage verwendet zweiseitige Module und ist senkrecht in Nord-Südrichtung aufgestellt. Dadurch erzeugt die Photovoltaik-Anlage von früh morgens bis abends Strom und die Flächen zwischen den Modulreihen können landwirtschaftlich weiter genutzt werden.
(Foto: THI)

Hochschule München
Intelligente Algorithmen für die Energiewende

Mit einem Münchner Start-up entwickeln der HM-Professor Christoph Hackl und sein Team intelligente Algorithmen, die dafür sorgen, dass sich der Strom aus Wellenkraftwerken effizient und zuverlässig ins Stromnetz einspeisen lässt. Christoph Hackl war früher begeisterter Surfer. Dafür hat er kaum noch Zeit, doch die Begeisterung für Wellen ist geblieben. Als er von Plänen der SINN Power GmbH hörte, ein schwimmendes Kraftwerk zu bauen, war er sofort begeistert. Hackl erklärte sich spontan bereit, für das Münchner Start-up Steuerungssysteme für die Leistungselektronik zu entwickeln. Seitdem forschen SINN Power und die HM gemeinsam.
(Foto: SINN Power GmbH)

Institut Biopolymere Hochschule Hof